Das Kochen am offenen Feuer ist im Mittelalter Standard. Allerdings setzen sich mehr und mehr gemauerte Ziegelherde durch. Auf diesen wird Feuer gemacht, das den darüber an einer Stahlkette schwebenden Kupfer- oder Eisenkessel, beheizt. Da es keinen Kaminabzug für die Küchenräume gibt, wabert in den Küchenräumen meist beißender Qualm. Decken und Wände sind durch den Ruß schwarz verfärbt. Die Küchen sind karg ausgestattet: mit einem Tisch, einer Bank und Holzregalen an den Wänden. Kupferkessel und Spieß zählen in dieser Zeit zu den wichtigsten Kochutensilien und lösen langsam das Kochgeschirr aus Keramik ab.
Da die Küche lange Zeit der einzige Ort mit Wärme und Licht ist, wird in dem Raum nicht nur gekocht, sondern auch gegessen und geschlafen. Sogar Kleintiere werden darin gehalten. Bei der einfachen Landbevölkerung bleiben diese Schwarzküchen sehr lange erhalten. In vielen Dörfern sind sie bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu finden. Bei wohlhabenderen Familien hingegen setzt sich im Laufe der Jahrhunderte eine Trennung von Herd- und Wohnraum durch.