Was trägt der Ritter und die Maid?

Wappenröcke der Maxlrainer Ritter Wappenröcke der Maxlrainer Ritter

Der Wappenrock (auch Waffenrock) ist ein Kleidungsstück, das zur besseren Kennzeichnung des Trägers über der Rüstung  getragen wurde. Vermutlich schützte es während der Kreuzzüge, als über dem Kettenpanzer getragener Schutz vor der Sonneneinstrahlung. Anfangs naturfarbenes Leinen wurde er später mehr und mehr Schmuck- und Zugehörigkeitselement. Ritter konnten sich im Schlachtgetümmel besser identifizieren.

Beinlinge sind die Vorgänger der heutigen Hose. Es handelt sich dabei um eine Art Strumpfpaar oder einzelne Hosenbeine ähnlich den indianischen Leggings. Im Mittelalter finden Beinlinge eine weite Verbreitung in der allgemeinen Mode. Mittelalterliche Beinlinge bedeckten meist die gesamten Füße. Für den Gebrauch der Beinlinge im Freien zog man noch Schuhe oder Stiefel über sie; im Innenbereich hatten sie oft eine Ledersohle und trug sie ohne Schuhe. Sie wurden in der langen Form ausschließlich von Männern getragen. Wickelgamaschen sind bindenartige, zumeist kniehohe Fuß- und Beinbekleidungsstücke aus Wolle, Leinen, Filz oder Leder. Im weiteren Verlauf des Mittelalters verliert sich die Spur ihres Gebrauchs in Europa bis auf einige lokale Trachten.

Bruche

Als Bruche bezeichnet man die Unterhose des Mannes im Mittelalter. Aus heutiger Sicht ist es ein recht witziges Kleidungsstück, wenn man es zum ersten Mal in der Hand hat (oder trägt). Die "viel zu große", dafür aber in der Relation recht "kurze" Hose mit einem merkwürdig anmutenden Stoffstreifen zwischen den Beinen gab es in verschiedenen Ausführungen mit der Tendenz, im Laufe der Jahrhunderte immer knapper und kürzer zu werden, bis sie schließlich im 15. Jahrhundert nur noch die Größe eines modernen Slips hatte. Doch bleiben wir bei den "Anfängen", das heißt in diesem Fall im 12. und 13. Jahrhundert, wo sie sehr verbreitet war.

Hauben werden von Männern und Frauen wurden während des gesamten Mittelalters getragen und waren auch im 16. Jahrhundert noch als Unterziehhaube unter der eigentlichen Kopfbedeckung in Benutzung. Die eigentliche Bundhaube wurde zunächst als Schutz unter der Kettenhaube oder einem Helm getragen. Man findet sie auch in ihrer dickeren Ausprägung zum besseren Schlagschutz als Polsterhaube.

Aufwändige Tracht der ritterlichen Dame Aufwändige Tracht der ritterlichen Dame

Die Tunika war, angefangen von der Zeit des Frühmittelalters bis zum Spätmittelalter, in ganz Europa beliebt. Ab dem 12. Jahrhundert war sie nicht mehr wie vorher das Grundkleidungsstück für Männer und Frauen, sondern wurde variiert. Der Stand des Trägers bzw. der Trägerin drückte sich in der Art der Verzierungen aus: Während Bauern eher einfache, kürzere Tuniken trugen, welche sie bei der Feldarbeit nicht hinderten, waren die der Edelleute eher reichhaltig verziert. Oft hatte die Tunika am Halsausschnitt vorne in der Mitte einen Schlitz, der das Hineinschlüpfen erleichterte. Dieser konnte durch eine Fibel geschlossen werden. Auch im Mittelalter wurde die Tunika stets mit dem Langgürtel getragen.

 

Der Gambeson oder Aketon ist ein gestepptes, mit mehreren Lagen Leinen gefülltes Gewand, das unter einer Plattenrüstung oder einem Kettenhemd getragen wurde. Diese wattierte Textilrüstung verteilt die Energie der auftreffenden Schläge und schützt vor Prellungen, Knochenbrüchen, Quetschungen und Schürfwunden. Beim Fußvolk war sie oft die einzige Schutzkleidung. In Verbindung mit dem Kettenhemd war der Gambeson offenbar auch ein wirksamer Schutz gegen die mittelalterlichen Fernwaffen.

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erstellt von ritterralf